Es ist schon fast gute Tradition, dass wir von unserer Partnergemeinde Kunbaja zum Erntedank- und Kirchweihfest eingeladen werden.
So machte sich auch dieses Jahr eine Gruppe von 8 Personen aus unserem Partnerschaftsverein am Abend des 18. September auf den Weg und erreichte nach einer 13-stündigen Fahrt wohlbehalten ihr Ziel.
Nach einem gemeinsamen Frühstück in Bácsalmás (Allmasch) verteilten wir uns auf die entsprechenden Unterkünfte und konnten uns ein paar Stunden ausruhen, allerdings nicht unser Fahrer Josef Grohs, der am Vormittag den Anhänger mit den mitgebrachten Spenden ausladen musste.
Am Nachmittag folgte schon ein erster Höhepunkt unserer Reise, nämlich ein Ausflug nach Baja, wo wir das ungarn-deutsche Bildungszentrum besuchten. Dieses Projekt wurde 1988 begonnen mit dem Ziel die Sprache der deutschen Minderheit zu erhalten. Im Jahr 2019 wurde eine sogenannte Ulmer Schachtel in Originalgröße nachgebaut. Es handelt sich dabei um ein 15-22 m langes und 3–5 m breites, kielloses Flusschiff, das als Symbol für die Auswanderung der Donauschwaben im 18. Jahrhundert betrachtet werden kann. Wegen ihres einfachen Aufbaus wurden die in Ulm hergestellten Schiffe als Schachteln verspottet.
Ein anschließender Spaziergang am Donauufer rundete den Ausflug ab.
Zum gemeinsamen Abendessen in Bácsalmás kamen viele unserer ungarischen Freunde dazu, und es gab ein herzliches Wiedersehen.
Einige unserer Gruppe machen sich am Freitagmorgen schon vor dem Frühstück auf den Weg zum Markt in Bácsalmás, wo es angeblich die besten Langos gibt.
Nach dem Frühstück versammelten wir uns alle an der Schule und machten uns anschließend auf den Weg zum gemeindeeigenen Gemüseverarbeitungsbetrieb mit Einkaufsmöglichkeit. Danach besichtigten wir die neu renovierte Rochuskapelle.
Am Nachmittag trafen sich die männlichen Teilnehmer unserer Gruppe zum Stockschießen, die weiblichen unternahmen einen Ausflug nach Hajos. Im dortigen Heimatmuseum erhielten wir eine Führung in schwäbischer Mundart. Besonders amüsant fanden wir die Beschriftung er Exponate auf Schwäbisch.
Hajos ist vor allem auch als Kellerdorf bekannt, demnach durfte ein Besuch in einer Weinschenke nicht fehlen. Obwohl wir uns in einer Weinschenke befanden, wurde uns zunächst Schnaps angeboten, erst danach gab es Weiß- und Rotwein.
Der Freitagabend stand zur freien Verfügung, und wir nutzten ihn zum Besuch bei alten Bekannten.
Am Samstag ging es nach dem Frühstück zum Festumzug. Mit geschmückten von Traktoren gezogenen Festwagen fuhren wir durch das Dorf. An verschiedenen Stationen stieg man aus. Eine Kindergruppe begann zu den Klängen der Csárdás-Musik mit dem traditionellen Csárdás-Tanz, zu dem sich alle einreihen konnten.
Am Ende gab es zur Stärkung für alle Getränke und Snacks.
Zu Ehren der verstorbenen Initiatoren der Partnerschaft Johann Lutz und Josef Ollmann brachten die Vorsitzende unseres Partnervereins Viktoria Aumann und unser 2. Bürgermeister Ulrich Fahrner zusammen mit Tokodi Hajnalka und Nagy Pisti je einen Blumenkranz an den beiden Gedenktafeln an.
Den krönenden Abschluss unseres Besuchs bildete der traditionelle Kirchweihball. Jung und Alt ließen sich von den beschwingten Rhythmen mitreißen und tanzten bis spät in die Nacht.
Am Sonntag hieß es dann Abschied nehmen und alle freuen sich jetzt schon auf ein baldiges Wiedersehen.