Nach über zehn Jahren besuchte wieder eine Gruppe von 14 Schülern der Grund- und Mittelschule Dinkelscherben mit Projektleiterin Simone Eisenbarth und Lehrkraft Yvonne Wagner die Schule der Partnergemeinde Kunbaja in Ungarn.
Nach einem langen Reisetag am Sonntag wurde die Gruppe am Bahnhof in Baja von zwei Kleinbussen abgeholt und zu ihrem Quartier gebracht. Am Montagmorgen begrüßte ein Komitee aus Schulleiterin, zweitem Bürgermeister und dem Partnerschaftsverein Dinkelscherben-Kunbaja die Gruppe an der Schule warmherzig. Große Buchstaben in den Farben der deutschen und ungarischen Flaggen schmückten die Aula mit dem Motto unseres Erasmus+-Projekts „Freundschaft kennt keine Grenzen“.
Die ungarische Schulfamilie hatte ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Sie zeigten den deutschen Gästen, wie dort in den verschiedenen Jahrgangsstufen Deutsch unterrichtet wird und veranstalteten einen gemeinsamen Sporttag mit abschließendem Fußballspiel der beiden Schulen. Die Gastschüler hielten selbst Unterricht in den Jahrgangsstufen 6 und 7, sie zeigten wie Schulunterricht in Dinkelscherben aussieht und stellten das weltweit größte Volksfest, das Oktoberfest vor. Anschließend durfte jedes ungarische Kind sein eigenes Oktoberfestherz gestalten.
An den Nachmittagen besuchte die deutsche Gruppe eine Blaufärberei (Weltkulturerbe), sowie andere kulturelle Schätze, wie zum Beispiel die sog. Ulmer Schachtel in Baja. Besonders berührt waren die deutschen Gäste von dem, was sie über die gemeinsame Geschichte der beiden Orte und den Grund dieser besonderen Freundschaft mit all seinen schönen und wenig schönen Seiten erfahren haben.
Ab Donnerstag waren noch weitere Gäste aus Dinkelscherben angereist.
Den wichtigsten Tag des Besuchs in Kunbaja stellte der „Trachttag“ am Freitag dar. Er wird immer Ende April groß an der Schule gefeiert und alle Klassen präsentieren dann mit ihren Lehrkräften deutsche Lieder, Geschichten oder Tänze. Dieses Mal waren besonders viele Ehrengäste aus Budapest, Baja und Kunbaja anwesend, um auch die deutschen Gäste aus der Partnergemeinde Dinkelscherben zu begrüßen.
Frau Eisenbarth und Herr Grohs sprachen Dankesworte und überbrachten Grüße aus der Schule und der Gemeinde Dinkelscherben. Eine Gemeindefahne aus Dinkelscherben wurde dem Bürgermeister übergeben als Zeichen der Verbundenheit.
Höhepunkte der Veranstaltung bildeten der gemeinsame Tanz von ungarischen und deutschen Schülern sowie das gemeinsam gelernte Volkslied mit ungarisch-deutschem Text.
Jeder deutsche Schüler erhielt im Anschluss eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme der gemeinsamen ungarisch-deutschen Projektwoche „Freundschaft kennt keine Grenzen“.
Alle haben nicht nur gemeinsam gesungen und getanzt. Sie haben vielmehr Freundschaften geschlossen, die über Grenzen hinausgehen, und wurden damit zu echten Botschaftern der deutsch-ungarischen Freundschaft.
Kein Wunder, dass beim Abschied viele Tränen flossen und die Frage aufkam, wie lange es dauert, bis sich alle wieder sehen. Die Schüler waren sich einig, lange soll es nicht dauern.
Ganz besonderer Dank gilt dem Autohaus Landherr Thannhausen für die Bereitstellung eines VW-Kleinbusses und dem Partnerverein Dinkelscherben für die tatkräftige Unterstützung vor Ort.
Bild: Simone Eisenbarth
Zwei Gedenktafeln zu Ehren der Jugendfreunde Johann Lutz und Josef Ollmann erinnern an den Beginn der Freundschaft zwischen Kunbaja und Dinkelscherben, die bis heute andauert.