Mitten in der Nacht machten sich Peter Winning, Viktoria Aumann und Lutz Ernst in dessen Kleintransporter auf den Weg. Dieser war gefüllt mit Sachspenden wie Stühle, Schulzubehör, Spielsachen, Fahrrädern und Süßigkeiten für die Schüler und Gemeindearbeiter in Kunbaja. Bei der Ankunft herrschte noch ernster Schulbetrieb, der sich ab Mittag zu einem ausgelassenen Faschingstreiben verwandelte. Jedes Kind der ersten 4 Klassen stellte den Lehrern und Gästen seine Verkleidung vor, die dann mit süßen Preisen und einer Urkunde belohnt wurde. Dann wurde zu fetziger Musik getanzt bis der Schulbus hupte.
Abends waren wir Gäste bei der Jahresversammlung der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung. Nagy Pisti, der Vorsitzende gab eine ausführlichen Bericht ihrer Aktivitäten. Lutz Ernst, der Vorsitzende des Wirtschaftsfördervereins Dinkelscherben stellte sein Projekt vor, Fachkräften aus Kunbaja und Umgebung im Landkreis Augsburg Arbeitsstellen zu vermitteln.
Der gemütliche Teil wurde mit einem traditionellen Essen der ausgewanderten Schwaben eingeleitet: Tiki Knédli, übersetzt Kraut und Knödel, die wir als Dampfnudeln kennen. Köstlich.
Der nächste Tag führte uns nach Mohács, der südlichsten Stadt an der Donau. Dort findet jährlich die Tradition des Winteraustreibens statt, genannt busójárás. Ein Volksfest von gewaltigem Ausmaß mit furchteinflößenden Fell- und Holzgesichtsmasken und Umzugswagen.
Wieder daheim bei den Gastgebern erwartete uns beim Seniorenverein ein turbulentes Faschingstreiben aller Altersgruppen mit unermüdlichen Csardastänzern.
So konnten wir intensive Eindrücke mitnehmen, als wir am Tag darauf den flotten Heimweg antraten. Denn Lutz Ernsts heimlicher Sport ist, die Zeitangaben des Navi zu unterbieten.